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Einstellung

Prachtvolles Wetter im Spätwinter, über Saltoluokta

Immer fragen mich Wanderer, die zum ersten Mal eine große Tour planen, nach Tips zur Ausrüstung, Ernährung oder zum nordischen Klima. So wichtig solche Informationen auch sein mögen – meist erzähle ich dann über meine Einstellung zum Unterwegs-Sein in der Natur. Denn die hat sich besonders im Laufe der 14monatigen Wanderzeit von Grund auf geändert. Und sie hat mir mehr als alle High-Tech-Klamotten oder Signalraketen geholfen, gefährliche Situationen zu erkennen und nicht in Panik zu geraten.

Was ich damit meine? Auch perfekte Ausrüstung schützt nicht, wenn man nicht über die nötige Selbstsicherheit (nicht zu verwechseln mit Arroganz!) verfügt, um drohenden Gefahren mit einer positiven Lässigkeit zu begegnen. Ein Beispiel: Nicht nur bei Temperaturen um -40 Grad spielt es keine große Rolle, ob man nun Super-Fleece der Firma XY unter der Jacke trägt oder einen simplen Wollpullover. Wer Angst vor der “lebensbedrohlichen, vernichtenden” Kälte hat, wird frieren. Und zwar weil er weiß, dass er frieren wird.

Eine Zeltnacht im Padjelanta Nationalpark

Hält man sich dagegen die reizvollen Seiten dieser für Mitteleuropäer ungewohnten Rekordtemperaturen vor Augen, nimmt man die Kälte nicht mehr als bedrohlich wahr, sondern empfindet positivere und weit intensivere Merkmale: die knirschende, fast zum Schneiden trockene Luft, die für uns ungewohnte Klarheit und den unbeschreiblichen Geruch der arktischen Luft, in der man beispielweise stinkende Partikel wie Zigarettenrauch noch Minuten später in 100 Meter Entfernung wahrnimmt.

Mit positiver Neugier wird eine winterliche Zeltnacht zum einmaligen Erlebnis

Wer also die Kälte nicht als “Feind” empfindet und wirklich zur inneren Überzeugung gelangt, dass die Kleidung warm genug ist, wird mit Fingerhandschuhen auskommen, wo er früher mit fett gefütterten Daunen-Fäustlingen gefroren hat. Dieses positiv-neugierige Einlassen auf die arktische Natur hilft natürlich nicht nur bei Kälte, sondern auch bei jeglichen “Krisensituationen” – ob es seit zwei Wochen ununterbrochen regnet, das Zeltgestänge gebrochen ist oder der Rumvorrat für die restliche Tour im Rucksack ausgelaufen ist.

Ein anderes Beispiel: Wer vom Schneesturm überrascht wird und in Panik gerät, begeht zwangsläufig eine Kurzschluss-Handlung. Das muss noch nicht einmal das Weiterlaufen bis zur Erschöpfung sein. Selbst das verzweifelte Zittern in einer Schneehöhle aus Angst vor dem zu “bekämpfenden” Sturm verbraucht Energien. Wer allerdings die Stärke der Natur neidlos anerkennt sowie ruhig, bewusst und mit positiver Einstellung Entscheidungen trifft, wird selbst richtig gefährliche Situationen gekonnt parieren. Und vielleicht sogar noch Spaß dabei empfinden, den Sturmwind einmal so “hautnah” zu erleben. Gefahr geht in den seltensten Fällen von der Natur aus, sondern fast immer von der eigenen Psyche und dem aus unangebrachter Abenteurer-Mentalität resultierenden Fehlverhalten!

Wie schon so oft angedeutet: Es geht beim Wandern primär um die Lust am Draußensein und um Ruhe, die man wohl nur in arktischen Regionen in diesem Maß empfinden kann. Wer unangenehmen Situationen – seien es Ekel-Wetter oder vermeintliche Gefahren – mit Ärger und Wut begegnet, verspielt sich nur alle Chancen auf eine entspannte Tour und macht sich selbst unnötig das Leben schwer.

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