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In diesem Fall: Schreib mir. Ich werde mich bemühen, alle Aktualisierungen zeitnah aufzunehmen (auf Wunsch auch mit Nennung Deines Namens), so dass dann alle Leser davon profitieren können.

Hütten

Das auch im Norden hervorragend ausgebaute Netz der Hütten ermöglicht ein angenehmes Wandern mit teils luxuriösen Übernachtungsplätzen sowie der Möglichkeit, Kleidung und Ausrüstung über dem Ofen zu trocknen. Obwohl sich das Hüttensystem in den drei nordeuropäischen Ländern zum Teil deutlich unterscheidet, sollte man sich immer an einige eigentlich selbstverständliche Grundregeln halten:

Grundregeln

Die Raisjavri-Hütte nahe Kautokeino

Vor dem Aufbruch spült man das Geschirr, lüftet die Hütte, sägt und spaltet für den Nachfolger ausreichend Brennholz, bringt die Betten in Ordnung, wischt oder kehrt den Fußboden und entsorgt den Müll. Der (in Schweden mit “Slask” beschriftete) Abwasser-Eimer soll nur an der dafür vorgesehenen Stelle entleert werden, und jeglicher brennbare Müll wird im Ofen verfeuert. Ob sinnvoll oder nicht – im Norden verbrennt man nicht nur Papier, Blasenpflaster und Teebeutel, sondern auch Plastiktüten und -beutel. Am besten, man benutzt solche, bei deren Verbrennung keine schädlichen Rückstände entstehen.

Den noch verbleibenden Müll, der eigentlich nur noch aus Alu-Papier oder gegebenenfalls Konserven bestehen dürfte, nimmt man wieder mit oder entsorgt ihn in (falls vorhanden) den entsprechenden Mülleimern.

Auch der Frischwasser-Eimer soll wieder aufgefüllt werden. Falls man keine eindeutige Beschriftung vorfindet, entnimmt man das Trinkwasser oben am Bachlauf oder am oben gelegenen See und wäscht sich im Gewässer unterhalb der Hütte.

Da der Transport in die Berge enorme Kosten verursacht, muss mit Holz und Gas gespart werden. So versteht es sich von selbst, einen bullernden Ofen gleich zum Erhitzen des Spülwassers benutzen. Obwohl mehrfach beobachtet, sollte man die Hüttenbücher natürlich nicht zum Anfeuern benutzen. Die Einträge der Besucher dienen nicht nur der Statistik und der korrekten Geldverteilung auf die einzelnen Hütten, sondern nützen auch Rettungsmannschaften bei der Suche nach Verunglückten.

In Schweden

Stiefeln hängen über dem Ofen zum Trocknen

Die Hütten in Schweden betreut der Svenska Turistföreningen (STF, der schwedische Touristenverein). Lediglich für die Hütten im Padjelanta Nationalpark ist die Länsstyrelsens Fjällförvaltning zuständig. Die Hütten zeichnen sich durch teils sehr hohen Standard aus und ermöglichen zudem ein relativ risikoloses Wandern: Denn fast jede Hütte verfügt heutzutage über ein Nottelefon, und die von Hütte zu Hütte führenden Wegmarkierungen sind außerordentlich dicht gesteckt und deutlich sichtbar.
Man unterscheidet zwischen Fjällstationen, Fjällhütten und Rastschutz-Unterkünfte.

Die in der Regel an (großen) Straßen liegenden Fjällstationen mit ihren 60 bis 300 Betten bieten mit warmer Dusche, elektrischem Strom und Restaurant nahezu Hotelstandard. Um den happigen Preisen zu entgehen, kann man sich im Normalfall in den Selbstversorger-Abteilungen dieser Fjäll-Hotels einmieten.

In der Mehrzahl hat man es aber mit Fjällhütten zu tun, die durchweg nicht bewirtschaftet sind und 4 bis 60 Betten zur Verfügung stellen. In einigen der größeren Hütten findet man eine Möglichkeit zum Proviant-Nachkauf.

Während der Hauptsaison im Winter (etwa von Anfang März bis Anfang Mai) sowie im Sommer (etwa von Mitte Juli bis Mitte September) beaufsichtigt ein Hüttenwart (stugvärd) die Hütten, der auch die Gebühr für Übernachtungen oder Tagesbesuche kassiert. Er sorgt zudem dafür, dass Gasherde funktionieren sowie ausreichend Geschirr vorhanden ist.

Außerhalb der Saison steht tets ein Notraum mit vier bis sechs Betten offen, dessen Benutzung man nach dem Ende der Tour mit einer Post-Überweisung begleicht. Kocher und Geschirr muss man dann freilich selbst mitbringen. Das Bezahlen der Gebühren ist leider nicht für alle Wanderer selbstverständlich, sollte es aber sein.

Der Rastschutz darf (außer im Notfall) nicht zur Übernachtung genutzt werden. Er bietet meist nur Schutz für vier Personen und ist mit einem Ofen, doch nicht immer mit ausreichend Brennholz ausgestattet. Umso wichtiger ist es, dass man das wenige vorrätige Brennholz nicht zum Spaß verfeuert.

In Norwegen

Hoher Schnee bei der Cunojavri-Hütte

Den Norske Turistforening (die norwegische Tourist-Vereinigung) hat sich seit 1868 das Ziel gesetzt, Fjälltouren mit Unterkunftshütten und markierten Wegen zu fördern. Sie betreut gut 300 Hütten und ist in etwa 50 regionale Verwaltungsgruppen unterteilt.

Für Touren im Norden sind dies im wesentlichen der AOT (Alta og Omegn Turlag), der TT (Troms Turlag) und der NOT (Narvik og Omegn Turistforening). Zumindest nordnorwegische Hütten sind im Gegensatz zu den schwedischen nie bewirtschaftet und enthalten auch nicht (wie die im Süden) ein Lebensmittel-Depot. Sie sind stets abgeschlossen. Gottlob haben sich die regionalen Turlags aber inzwischen auf einen genormten Schlüssel verständigt, so dass man im Prinzip mit einem Schlüssel alle Hütten öffnen kann. Ich schreibe “im Prinzip”, weil manche Schlüssel in einige Schlösser nur hakelig oder gar nicht passen.

Den Schlüssel erhalten nur Mitglieder des DNT oder STF gegen ein Geldpfand bei den DNT-Vereinigungen, im Norden aber auch oft beim Tourist-Büro oder der Tankstelle der nächstgrößeren Ortschaft.

Das Klohäuschen von Cunojávri im SturmNordlicht über der Gaskas-HütteSamische Kapelle in StaloluoktaEin neuer Tag beginnt, vor der GautelishütteDie Alesjaure-Hütten im Januar

Neben den offiziellen DNT-Hütten existieren in den norwegischen Bergen zahlreiche öffentliche Hütten, die meist vom Statskog oder Grenzpatrouillen betreut und benutzt werden. Sie sind oft in den Karten nicht verzeichnet und daher meist nur den Einheimischen bekannt.
Da auch bisher erhältliche Wanderführer diese meist ein wenig abseits der markierten Routen postierten Hütten verschweigen, habe ich mich entschlossen, auf sie im Text und in den Kartenskizzen hinzuweisen. Wer die exakte Position erfahren will, wende sich vor Ort an das entsprechende Tourist-Büro.

Während die schwedische Fjäll-Infrastruktur enorme Sicherheit garantiert, wandert man in Norwegen “ohne Netz und doppelten Boden”. Die steileren und längeren Routen besitzen fast nie eine Wintermarkierung und werden seltener begangen, außerdem findet man fast nie Nottelefone in den Hütten. Der eine mag dieses eher einsame Wandern als Vorteil sehen, der andere als Risikofaktor.

In Finnland

In einer finnischen Rasthütte

Das finnische Hüttensystem wirkt auf den ersten Blick nicht sonderlich gut organisiert und etwas verwirrend, so dass ich mich auf die wesentlichen Typen beschränke.

Meist hat man es mit Autiotupas zu tun: mit offenen und kostenlosen Einöd-Hütten, in die man seine gesamte Koch- und Schlafausrüstung selbst mitbringen muss. Brennholz ist normalerweise vorhanden, Axt und Säge fehlen dagegen oft oder sind beschädigt. Die karg ausgestatteten Hütten sind oft übervölkert und sehr verdreckt. In bestimmten Regionen (wie dem Bärenpfad bei Kuusamo) liegt das daran, dass ganze Schulklassen auf Wandertour gehen. Wenn 30 Jugendliche mit ihrem Lehrer in eine Hütte für 10 Personen einfallen, hilft nur noch eins: flüchten und auf der Veranda nächtigen. Wer eher eine südländisch-temperamentvolle Atmosphäre liebt, wird sich in diesem Trubel ja vielleicht wohlfühlen.

Daneben trifft man auch auf verschlossene Varaustupas, die man vor der Wanderung für bestimmte Nächte mieten kann. Naturgemäß sind diese Hütten weit weniger bevölkert und sauberer. Oft stehen die Autiostupas und Varaustupas direkt nebeneinander (wie etwa in der Halti-Region), so dass man “ein wenig Ruhe” für einen meist geringen Aufpreis mieten kann. Wenn allerdings ein und dieselbe Hütte in einen offenen und einen verschlossenen Mietraum unterteilt ist, sieht man sich ständig mit der undankbaren Aufgabe konfrontiert, neuankommende Wanderer aus der “privaten” Abteilung zu verbannen.

Daneben stößt man noch gelegentlich auf Päivästupas (nicht für Übernachtungen vorgesehene Tageshütten) und Laavus – halboffene Holzkoten zur Rast, die oft in stürmischen Wintern zerstört werden.

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Scooter in Norwegen und Schweden

Über die knatternden Scooter mit ihrem kilometerweit wahrnehmbaren Benzin-Gestank sind sich aber alle Wanderer einig: Schön, dass das in Norwegen verboten ist. Nur Rettungspersonal und die Hüttenbetreuer benutzen sie, und manche Privatleute mit einer Lizenz dürfen im Spätwinter auf abseits der Wanderwege verlaufenden, speziell gesteckten Routen fahren