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Sommerschuhe

Gummistiefel oder Bergstiefel?

Diesen Streit führen die skandinavischen Wanderer seit vielen Jahren, und auch ich will meinen (zugegebenermaßen subjektiven) Beitrag dazu leisten. Nach einer “Einsteiger-Zeit”, während der ich in meinen althergebrachten Bergstiefeln mit ständig nassen Füßen durch die sumpfige Landschaft tapste, war ich zunächst hellauf begeistert von den festen Jagd-Gummistiefeln der finnischen Firma Nokia. In die Sohlen dieser wadenhohen Stiefel ist ein Stahlkeil eingearbeitet, der auch in steinigem Gelände für einen angenehmen Tritt sorgt. Für den Winter bietet Nokia sogar Spikes an, die man einfach in die Sohle stecken kann und die das Wegrutschen auf eisigem Grund verhindern. Dass man in diesen Gummitretern stark schwitzt und sie kaum Halt in verblocktem Gelände bieten, nahm ich in Kauf.

Die Wanderschuehe trocknen in der Sonne

Klassische Lederstiefel (links) und die undichten “Tundra Pro” Gore-Tex (rechts)

Als dann die ersten hochschaftigen Gore-Tex-Stiefel auf den Markt kamen, war ich Feuer und Flamme. Ich besorgte mir die Meindl-Schuhe “Tundra Pro” – feste Bergstiefel mit ausgezeichnetem Halt im Knöchelbereich, in die bis zur Wadenhöhe eine Gore-Tex-Membran eingearbeitet war. Ich war selig und watete stets trockenen Fußes durch die zahlreichen Bäche.

Zumindest vier Wochen lang. Danach waren die Socken sogar nach einem Gang durch eine vom Morgentau feuchte Wiese pitschnass. Auch Einfetten half nur wenige Minuten, denn die Feuchtigkeit drang an der stark belasteten Nahtstelle zwischen Sohle und Stiefel ein.

Flussquerung in der Finnmark

Ich schickte die Stiefel noch innerhalb der Garantie an Meindl. Ein halbes Jahr lang wand sich die Firma mit dem Argument, die Sohlen seien übermäßig abgenutzt und die Stiefel somit über Gebühr beansprucht worden. Ein neues Paar bescherte schließlich das gleiche Resultat. Erst danach erfuhr ich in Outdoor-Läden von vielen Verkäufern, dass sie derzeit mit einer regelrechten Reklamationsschwemme von Gore-Tex-Stiefeln zu kämpfen hätten. Es scheint tatsächlich so, als sei die Gore-Membran den enormen Belastungen im Sohlenbereich nicht gewachsen und somit für die Verarbeitung in Schuhen ungeeignet.

Lundhags

Hoffnungsvoll kaufte ich das hochschaftige Modell “Alaska” der schwedischen Firma Lundhags. Diese Stiefel bestehen bis fast in Knöchelhöhe aus einem derb besohlten Gummimantel. Danach folgt ein handgenähter Lederschaft, der dank seiner Luftdurchlässigkeit für nicht minder angenehmes Fußklima sogt wie Gore-Tex. Wird dieser Lederschaft regelmäßig eingefettet, so halten die Lundhags auch bei langen Touren die Füße vollständig trocken. Ich kenne in der Tat kaum einen Wanderer, der beim Wandern im Nordland nicht von seinen Lundhags hellauf begeistert war.

Der ideale Schuh?

Auf dem Abstieg zur Tarfala-Hütte

Wenn also Autoren-Kollegen behaupten, es gäbe keinen idealen Schuh für jedes nordskandinavische Gelände, muss ich widersprechen: Es gibt ihn. Die im Knöchelbereich etwas geringere Stützfunktion der Lundhags im Vergleich zu derben Bergschuhen nehme ich gern in Kauf. Da man es bei nordischen Touren ja auch nicht mit Hochgebirgs-Klettereien zu tun hat, entsteht daraus kein Nachteil.

Besondere Aufmerksamkeit muss man nur der Socken-Kombination widmen, da die Lundhags im Gegensatz zu konventionellen Bergstiefeln kein Fußbett besitzen. Bewährt hat sich bei mir folgende Variante: In den Schuh kommt eine Einlegesohle, die den Bereich zwischen Ballen und Ferse stützt. Über den Fuß streife ich zunächst eine sehr dünne Socke aus Coolmax oder anderem schnelltrocknendem Material mit hohem Kunstfaseranteil. Diese Innensocke verhindert die direkte Reibung mit der folgenden dicken Wandersocke und verringert so die Blasenbildung.

Darüber kommt noch ein Innenschuh, ähnlich dem, wie er früher aus Rosshaar für Gummistiefel gefertigt wurde. Kommt dann noch eine hochwertige Einlege-Sohle in den Schuh, erhält man zusammen mit der dicken Dreilagen-Polsterung den gleichen Laufkomfort wie mit dem fest eingearbeiteten Fußbett eines konventionellen Bergstiefels.

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