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Skier

Über die meist aus Deutschland kommenden Schneeschuh-Wanderer lächeln die Einheimischen nur abfällig. Und in der Tat gibt es – bis vielleicht auf finnische Waldregionen – wohl kein Gebiet, in dem nicht die Skier den unförmigen Trapper-Tretern überlegen wären. Selbst in den weichen Tiefschneeregionen der Baumgürtel sinkt man mit Skiern weniger ein.

Außerdem geht es im Winter darum, schnell große Strecken zurückzulegen. Während es für den geübten Skiwanderer kein Problem ist, in leichtem Gelände 35 Kilometer pro Tag zu laufen, wird der Schneeschuh-Freak allenfalls die Hälfte schaffen.

Ein neuer Tag beginnt, vor der Gautelishütte

Selbst bei steilen Anstiegen sind die mit Fellen ausgestatteten Skier also den “Bärentatzen” vorzuziehen. Es ist sicher kein Zufall, dass die Mehrzahl der in Nordskandinavien verunglückten Winterwanderer mit Schneeschuhen unterwegs war.

Auch auf die Gefahr hin, mir den Zorn einiger Schneeschuh-Fans zuzuziehen: Bei fast allen nordskandinavischen Touren haben Schneeschuhe nur für Tagesausflüge ihre Berechtigung. Manche Outdoor-Zeitschriften wollen da anderes weismachen wollen, doch man sollte deren Aussagen aus zwei Gründen mit Vorsicht genießen:
Erstens war kaum einer der verantwortlichen Redakteure wirklich längere Zeit mit den Schnee-Tretern im Norden unterwegs, sondern sie tapsen oft nur ein wenig im Schwarzwald damit herum.
Und zweitens zeigen sich Hersteller, die ein neues Mode-Sportgerät wie Schneeschuhe etablieren wollen, natürlich wesentlich Anzeigen-freudiger als die Ski-Fabrikanten – was sich natürlich wieder in der redaktionellen Darstellung der Themen auswirkt.

Skier, Felle

Ganz allein: Mit Ski auf dem Kungsleden im Januar

Skier sind da universeller. Dank der meist geringen Steigungen im Norden ist es nicht nötig, skilaufen zu können. Die “Bretter” dienen beim Winterwandern nur als verlängerte Schuhe, die das Einsinken verhindern. Das Laufen mit ihnen ermüdet deutlich weniger als mit Schneeschuhen. Wer Angst vor zu rutschigen Skiern hat, kann am Anfang permanent Steigfelle unter die Skier kleben und erzielt damit in etwa das gleiche Laufgefühl wie mit Schneeschuhen.

Wird man dann sicherer, kann man beginnen, bei ebenen Strecken und sanften Abfahrten die Felle abzunehmen und den Geschwindigkeits-Vorteil der Skier auszukosten. Steilere Abfahrten meistert man mit Spitzkehren schräg zum Hang. Das wichtigste: Man muss sich vom Zwang frei machen, beim Skilaufen eine sportlich-lässige Figur abzugeben. Wer mit Schneepflug und “Po-Notbremse” den Berg herunter kommt, kann zufrieden sein. Auch nicht jeder Norweger beherrscht den Telemark-Stil!

Dass schmale Loipen-Langlaufski mit leichter Plastik-Bindung nicht für das ungespurte Fjäll taugen, dürfte klar sein. Der Rest ist aber weitgehend Geschmackssache. Folgende Entscheidungen sind zu treffen:

Wachs-Ski oder Schuppen-Ski

Wachs-Ski

Auf dem Weg nach Vakkotavare

Die Norweger benutzen fast ausschließlich schuppenlose Wachs-Ski, die man je nach Luft- und Schnee-Temperatur mit anderem Gleit-Wachs behandeln muss. Der wichtige Bereich ist vor allem die Auftrittsfläche, die bei richtigem Wachsen haften und ein kräftiges Abstoßen ermöglichen soll. Hat man das falsche Wachs verwendet, rutscht man wie auf Glatteis oder muss mit Stollen kämpfen.

Bei starker Steigung kommt zusätzlich Klister zum Einsatz – eine Art Klebstoff, der wie Felle das Zurückrutschen verhindert. Der Nachteil: Vor dem Abfahren muss man diesen Klister wieder abkratzen, da man sonst nicht von der Stelle kommt.

Besser sind da auf jeden Fall Steigfelle, die keine Klebereste hinterlassen. Allerdings habe ich bislang noch keine Felle auftreiben können, die man bei Temperaturen unter zehn Minusgraden aufziehen kann und die dann zuverlässig am Ski haften. Das ist furchtbar lästig, da man sich schon morgens entscheiden muss, ob man mit oder ohne Felle starten will. Im ersteren Fall muss man die Felle (und die Skier!) in der Hütte erst anwärmen, damit sie wirklich fest auf den Ski-Unterseiten kleben.

Schuppen-Ski

Prachtwetter auf dem Kungsleden

Hier sorgt eine geschuppte Fläche im Auftrittsbereich für den nötigen Widerstand. Diese Schuppen reichen aus, um auch leichte Anstiege noch ohne Felle und Grätenschritt zu bewältigen. Außerdem entfällt das Wachsen bei den in Skandinavien zahlreichen Wetterumschwüngen – ein entscheidendes Argument bei ungemütlichem Wetter. Mir reichten diese Vorteile aus, um mich für geschuppte “Nowax-Ski” zu entscheiden, unter die ich bei starken Aufstiegen zusätzlich Felle klebte.

Zum ungespurten Tourenwandern im Norden hat sich Fischers “E99 Mountain Crown” bewährt. Meist ließ ich Wanderer mit Wachs-Skiern, die zahlreiche Pausen zum Wachsen machen mussten, weit hinter mir zurück. Nur im ebenen und leicht abschüssigen Gelände zogen diese wieder locker an mir vorbei, wenn sie dank ihrer richtig gewachsten Skier mit geringerer Reibung dahinglitten.

 

Bindung

Tourenbindung

Die leichte, auf Loipen weit verbreitete Plastik-Tourenbindung gibt im harten Wanderalltag schnell den Geist auf. Außerdem kann man sie nur mit den Turnschuh-ähnlichen Langlauf-Schuhen verwenden, die in Nordskandinavien weder ausreichend wärmen noch den nötigen Halt bieten. Auch die aus den Alpen bekannten Touren-Bindungen taugen kaum, da sie zu starr und schwer konstruiert sind. Die dafür vorgesehenen klobigen Ski-Stiefel bieten zwar mehr Halt beim Abfahren, sorgen allerdings mit ihrem mörderischen Gewicht schnell für Übermüdung.

Telemark-Bindung

Nein – hier muss eine stabile Telemark-Bindung in der gebräuchlichen 75-mm-Norm her. Die Bindung besitzt entweder ein um die Ferse laufendes Stahlseil oder drei Dornen im Bereich der Fußspitze, die in die entsprechenden Löcher eines speziellen Telemark-Stiefels passen.

Die bekanntesten und haltbarsten Modelle stammen wieder einmal von einer norwegischen Firma: Rottefella. Bei billigeren Ausführungen riss der Seilzug (ausreichend Ersatz mitnehmen!), oder die Schrauben drehten sich aus dem Holz des Skis. Letzteres passierte mir schließlich sogar bei einer Rottefella-Bindung mit Seilzug nach 1.000 Wegkilometern. Da ein Seil eine stärkere Hebelwirkung auf die Bindung ausübt als die Dreipunkt-Dornen-Befestigung, war das eigentlich kein Wunder. Seitdem ich die Schrauben mit Zweikomponenten-Kleber wieder an einer neuen Stelle im Holz versenkt habe, hält die Bindung aber dauerhaft und hat nun schon 3.000 Kilometer auf dem Buckel.

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