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In diesem Fall: Schreib mir. Ich werde mich bemühen, alle Aktualisierungen zeitnah aufzunehmen (auf Wunsch auch mit Nennung Deines Namens), so dass dann alle Leser davon profitieren können.

Allgemein

Wolkenstimmung im Stuor Räitavagge

Wanderführer und Material im Web über Skandinavien findet man zuhauf. Warum also habe ich mich trotzdem entschlossen, diese Site aufzubauen? Der Grund dafür reicht nun schon bis 1996 zurück.

Obwohl ich jahrzehntelang im Urlaub immer wieder gen Norden zog, war mir das nie genug. Einmal ein ganzes Jahr lang den Wechsel der Jahreszeiten kennenlernen – das war mein Traum. Ich wollte die Saison-Grenzbereiche erfahren, wollte miterleben, wie die Herbststürme die arktisch-bunte Blätterpracht von den Krüppelbirken peitschen, wie tagelanger Schneefall und strenger Frost bis -40 Grad Berge und Seen mit einer meterdicken Haube überziehen, wie die Schneeschmelze die Täler innerhalb weniger Tage unter Wasser setzt und fast nahtlos daran anschlie??end der Frühling explodiert.

Den Sommer kannte ich zwar schon von vielen Reisen, aber noch nicht die Zeiten, in denen man laut Reiseführer “nicht unterwegs ist”: zum Beispiel Mitte Juni, wenn die Mücken mit dem ersten warmen Südwind in dicken scharzen Wolken die Tundra heimsuchen. Oder den Oktober, wo Nachtfröste die Stechfliegen schon längst wieder ausgerottet haben und man beim ersten Schneefall völlig einsam durchs Fjäll streift.

Rast in der Finnmarksvidda (Nordkalottleden)

Ein Jahr im Norden

14 Monate wanderte ich also kreuz und quer durch die lappländische Nordkalotte, lernte von und in der Natur, trainierte Schlittenhunde, lebte mit Norwegern und Schweden. Auf Schlittenkufen, Skiern und in Wanderstiefeln legte ich während dieser Zeit 7.000 Kilometer zurück und erlebte den subarktischen Norden in Dimensionen, die ich bei normalen Urlauben bisher noch nicht mal erahnen konnte. Ich sammelte Informationen und Erfahrungen, die bisher noch keine deutschsprachige Literatur erwähnt – so etwa in keiner Karte verzeichnete Übernachtungs-Hütten, Wissenswertes zur Ausrüstung und vor allem eine grundlegende Einstellung zum Draußensein, zum “Friluftsliv”. Und die wirkte sich letztlich auf meine gesamte Sicht der Dinge aus. Kurz – ich wurde ein völlig anderer Mensch.

Der Norden hat mich umgekrempelt

Dadurch fiel mir plötzlich besonders deutlich auf, wie sich das stille, freie und unverkrampfte Wesen der Nordländer von dem vieler (deutscher) “Outdoor-Helden” unterscheidet. Klar – ich war bisher auch einer der “Verbissenen” gewesen, und ich bin es sicher immer noch in vielen Punkten. Doch der Norden hat mich umgekrempelt: Seither besuche ich die skandinavische Weite noch häufiger und mit einer “befreiten”, viel lässigeren Haltung, die selbst bei “Sauwetter” und widrigen Umständen Lust statt Frust zu empfinden hilft. Meine Glosse “Plädoyer für ein wenig Lässigkeit” beschreibt diesen Unterschied zwischen Skandinaviern und Deutschen – natürlich etwas verallgemeinernd und aus der Sicht der Nordländer.

Im Zelt bei Alesjaure

Alle Erfahrungen in einem Buch

Dennoch habe ich die Glosse bisher nicht nur in der Zeitschrift “Nordis” veröffentlicht, sondern sie auch meinem Wanderführer über Nordskandinavien als Vorwort und Motto vorangestellt. Denn ich habe versucht, dort all die Infos und Tips meiner 14monatigen Wanderzeit zu sammeln und weiterzugeben. Starkes Gewicht legt das Buch auf das Unterwegs-Sein zu allen Jahreszeiten und auf eine psychische Grundeinstellung, die meiner Meinung nach der Schlüssel zu einer erfüllten Tour ist. Ausführliche Erfahrungsberichte über Ausrüstung findet Ihr dort ebenso wie Tips zum Cross-Country-Gehen, Waten oder Wandern mit einem Hund.

Und nicht zuletzt enthält das Buch die erste vollständige Sommer- und Winter-Tourenbeschreibung des “Nordkalottleds” – jenes grenzenlosen Fernwanderwegs von Kautokeino bis hinunter nach Kvikkjokk und Sulitjelma, der auf 800 Kilometer Länge 15mal die Landesgrenzen überschreitet. Den weit populäreren Kungsled stellt der Nordkalottweg weit in den Schatten, doch auch dieser Wanderweg kommt im Wanderführer ausführlich zur Sprache.

Der Geruch des Schnees

Lesenswert ist mein Buch für jeden, der die Faszination des Fernwanderns kennenlernen oder vertiefen möchte: Nach einigen Tagen beginnt die normale (Berufs-)Welt zu verblassen und einem Prozess zu weichen, den man am besten als “Einswerden mit der Natur” beschreiben kann: Die Sinne schärfen sich und erkennen plötzlich kleine Details, die sonst völlig außDer Geruch des Schneeserhalb des Wahrnehmungsfeldes bleiben. Die bisherige Sicht der Dinge schiebt sich wie ein Vorhang zur Seite, und eine dahinterliegende Dimension kommt zum Vorschein. Wie die aussieht? Sicher bei jedem anders. Bei dem einen kann das einfach nur der erstmals wahrgenommene Geruch des Schnees sein, bei dem anderen sogar die Erkenntnis, das bisherige Leben völlig falsch gelebt zu haben. Der Weg ist beim Fernwandern also immer das Ziel. Im direkten ebenso wie im metaphorischen Sinn.

Am ALtevatn im HerbstRastschutz bei SälkaHängebrücke bei PauroRegenbogen über der RostahütteBrücke bei der Vistashütte

Dementsprechend sind die Texte für diese Site und der Wanderführer allesamt auf Reisen entstanden: gekritzelt auf Notizzettel in schneeumtosten Berghütten, im Kopf gegliedert während gemütlicher Faltboot-Touren und in die Tastatur getippt an der französischen Atlantikküste, jeden Morgen erneut auf der Suche nach einer unbenutzten Steckdose für meinen PC.

Fröhliches Improvisieren war ebenso gefragt wie ständiges Arrangieren mit neuen Gegebenheiten: alles Tugenden, die ich im wesentlichen beim Wandern lernte. Das “Unterwegs-Sein” hilft, selbst gemauerte Hürden zu überspringen und auf die Suche zu gehen. Wonach? Wer weiß das schon beim Loslaufen?

Viel Spaß, beim Schmökern in meinen Texten
und Surfen in dieser Homepage,
Peter.